Hinweis vom 17.8.: "Die Menschen haben das Vertrauen in die Pflegeeinrichtungen verloren - Während vor der Pandemie Alten- und Pflegeheime voll ausgelastet waren, melden Betreiber nun mancherorts bis zu 30 Prozent freier Plätze. Betroffen sind insbesondere Regionen, in denen das Virus hart zugeschlagen hat ... Trotz niedriger Inzidenzen schreibe das Pflegeheim ihres Vaters bis heute vor, bei jedem Besuch ein aktuelles Negativ-Testergebnis mitzubringen, sich vorher anzumelden, Abstand zu halten und Maske zu tragen ... Hinzu komme, dass im Juli die Kosten für den Platz um 300 Euro gestiegen sind – auf nun knapp über 2.000 Euro ... Tochter Maaß ist nicht die einzige, die sich während der Pandemie gegen die Unterbringung eines Angehörigen im Heim entschieden hat ... Bisher werden die Einkommensverluste der Heime durch einen Rettungsschirm der Bundesregierung ausgeglichen, der noch bis Ende September läuft. Die Einrichtungen erhalten von der Pflegeversicherung im Durchschnitt circa 3000 Euro monatlich für jeden Platz, den sie weniger belegen können als im Januar 2020."

 

Hinweis vom 30.6.: "Die Bilanz des Pflege-Reports 2021 zu den Auswirkungen der Corona-Schutzmaßnahmen auf pflegebedürftige Menschen in Heimen fällt verheerend aus! Im Kern: Die Maßnahmen haben Heimbewohnern nicht geschützt, sondern ihnen sogar vielfach geschadet. u diesem Ergebnis kommt das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO)..." - in Gänze äußerst aufschlussreich und außerdem von Anfang an absehbar!

 

Hinweis vom 15.6.So langsam kümmert man sich endlich um den vielfachen Abrechnungsbetrug in der ambulanten Pflege - schon längst ein ganz heißes Eisen, geradezu mafiös. Vgl.: "E-Mail an den Bundesrechnungshof" vom 30.3.2020 nebst aktuellen Nachträgen. 

Nachtrag vom 25.6.: "Das System der 24-Stunden-Pflege alter Menschen funktioniert vor allem mit Hilfe schlecht bezahlter ausländischer Pflegekräfte. Ein Grundsatzurteil setzt dieser Praxis nun Grenzen. Welche Folgen hat die Entscheidung?"

 

Hinweis vom 7.6.: "Kritik an geplanter Pflegereform - Die von der Koalition geplanten Neuregelungen in der Pflege werden von Fachverbänden zum Teil heftig kritisiert. Vermisst wird eine langfristige strukturelle und finanzielle Absicherung der Pflege. Das ergab eine Anhörung des Gesundheitsausschusses des Bundestages über Änderungsanträge von Union und SPD zum Entwurf für das Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (19/26822)..." 

 

Hinweis vom 22.5.: "Eine Seniorin stirbt im Heim – nicht an Covid-19, sondern an Einsamkeit? Die Tochter klagt an..."

 

Hinweis vom 12.5.: "Fachkräftemangel in der Pflege verschärft sich dramatisch ... Einer Studie der Bremer Universität zufolge beabsichtigt ein Drittel aller Pflegekräfte in Niedersachsen und Bremen, der Arbeit in der Pflege den Rücken zuzukehren. Ein weiteres Drittel wird in den kommenden zehn bis zwölf Jahren absehbar in Rente gehen ... 'Eine katastrophale Entwicklung ... Wir steuern geradewegs auf einen Kollaps zu'." Schuld: Kostendruck im Gesundheitswesen.

 

Hinweis vom 30.4.: Grünen-Chefin: "Baerbock will den Pflegevorsorgefonds plündern..."

 

Hinweis vom 23.4.: "31 Prozent der nichtärztlichen Mitarbeiter in den Intensivstationen, Notaufnahmen und im Rettungsdienst wollen in den kommenden zwölf Monaten ihre Arbeitsstelle aufgeben ... Fast alle Umfrageteilnehmer (96 Prozent) glauben nicht, dass die Politik den Fachkräftemangel auflösen kann. Auch den Krankenhäusern oder den Spitzenverbänden von Krankenhäusern und Krankenkassen trauen sie dies nicht zu." Außerdem: "Quarantäne für geimpfte Altenheimbewohnerin rechtswidrig" - VG Münster gibt Eilantrag statt.

 

Hinweis vom 11.3.: USA beenden Isolation in Altenheimen: "Weil die Impfkampagne erfolgreich läuft, sind in Pflege- und Altenheimen der USA wieder Besuche erlaubt. Dies gilt unabhängig davon, ob die Besucher oder Heimbewohner geimpft sind. In den Heimen seien bislang rund drei Millionen Menschen geimpft worden, teilt die zuständige Gesundheitsbehörde CMS mit. Die 'lange anhaltende Isolierung und Trennung von der Familie' wegen der Pandemie hätten die Heimbewohner und deren Angehörige psychologisch, emotional und körperlich belastet, erklärt die Behörde. Besuche sollen nur in Ausnahmefällen untersagt werden."

 

Nachtrag vom 31.3.: Nicht so im Beamtenstaat Deutschland: "Streit in einem Seniorenzentrum bei Freiburg im Südwesten der Bundesrepublik. Dort wurden zwar alle Bewohner geimpft; dennoch dürfen sie weiter nicht zusammen Mittag essen. Die Auseinandersetzung um gemeinsame Mahlzeiten ist inzwischen beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe anhängig..." Siehe dazu: "Es ist ein stilles Leiden" - Bericht über die Isolation alter Menschen in Heimen.

 

Nachtrag vom 11.4.Lebensmut sinkt: "In Seniorenheimen wie dem St. Albertus in Berlin-Hohenschönhausen gelten unverändert die Corona-Regeln – obwohl fast alle Bewohner geimpft sind. Das hat Folgen ... Die strengen Corona-Regeln gelten ..., obwohl die Caritas, weitere Träger und Politiker protestieren, sie gelten, obwohl rund 90 Prozent aller Heimbewohner in Berlin zweimal geimpft sind, obwohl jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin jeden Tag getestet wird, obwohl viele Angehörige ebenfalls zweimal geimpft sind. Im St. Albertus sind von den 76 Bewohnern ... 97 Prozent geimpft ... 'Wir haben bei kognitiv eingeschränkten Menschen eine bemerkenswert negative Entwicklung ihrer Demenz festgestellt' ... Gesang ist schon lange untersagt. 'Gerade dieses Verbot ist für die Menschen besonders schrecklich', sagt Blum. Und irgendwann fällt der Satz: 'Wir sind bereits über den Punkt hinaus, was man den Bewohnern und den Bewohnerinnen und ihren Angehörigen zumuten kann'." Man tut es trotzdem. Warum?

 

Nachtrag vom 4.5.: "Die Münchner Caritas hat von der bayerischen Staatsregierung verlangt, die Corona-Vorschriften auch für Altenheime zu lockern. 'Wir fordern die Staatsregierung erneut auf, die restriktiven Vorgaben auch für die Alten- und Pflegeheime aufzuheben und den Menschen dort ihre Freiheitsrechte wieder uneingeschränkt zurückzugeben ... Warum sollen sich zweifach geimpfte Besucher oder Mitarbeitende noch testen lassen oder eine FFP2-Maske aufsetzen, wenn sie auf zweifach geimpfte Bewohner treffen?' Das bayerische Kabinett hatte zuvor entschieden, dass vollständig Geimpfte und Genesene ab diesen Donnerstag von vielen Corona-Beschränkungen befreit werden. In den Pflegeheimen in Bayern sollen die bisherigen Einschränkungen für die Senioren aber weiter gelten." !!!

 

Nachtrag vom 16.5.: Quarantäne-Verbot: "Besuchsverbote in Alten- und Pflegeeinrichtungen dürfen in Nordrhein-Westfalen nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung der Landesregierung ausgesprochen werden ... Außerdem will das Land mit einer neuen Allgemeinverfügung das bereits bestehende Quarantäne-Verbot für vollständig geimpfte Bewohner nochmals unterstreichen. Er nehme Hinweise sehr ernst, dass Heimbewohner, die nicht infiziert sind und bereits über einen vollständigen Impfschutz verfügen, trotzdem in Einzelzimmer-Quarantäne gesteckt würden, weil sie möglicherweise Kontakt zu einer infizierten Person gehabt haben ... Dies widerspreche eindeutig der Rechtslage. 'Wir reden hier ganz oft von Menschen, denen nicht mehr viel Lebenszeit bleibt. Diese dann auch noch in die Isolation zu schicken, obwohl das aus Infektionsschutzgründen überhaupt nicht nötig ist, ist ein absolutes Unding', kritisierte Laumann. Genauso werde er klarstellen, dass Pflegeeinrichtungen künftig Besuchsverbote nur noch im Einvernehmen mit dem Gesundheitsministerium verhängen dürfen. Hintergrund sind Beschwerden von Angehörigen über rigide Zutrittsregeln in einzelnen Altenheimen, die von den Betreibern mit der Furcht vor neuen Corona-Ansteckungsquellen begründet würden."


23.1.2021

Altenheime: Faktische Sabotage

 

Die allgemeine Ahnungslosigkeit in Bezug auf die Pflege zeigt sich nicht zuletzt bei Anhörungen

im Menschenrechtsausschuss im Bundestag. Letztens meinte wieder ein Vertreter der Nationalen Stelle zur Verhütung von Folter: „In der stationären Altenpflege würden freiheitsbeschränkende Maßnahmen als solche häufig nicht erkannt oder nicht als problematisch wahrgenommen, etwa dann, wenn demenziell erkrankte Bewohner mit Zahlencodes oder Fototapeten an den Türen daran gehindert würden, die Einrichtung zu verlassen.“ Man sollte solche Leute zu einem vierwöchigen Praktikum in eine Dementen-Station schicken und sie darum bitten jedwede Haftung zu übernehmen, dann erübrigte sich solches Geschwätz ganz schnell. 

 

Maßnahmen gerieren Gesundheitsrisiken

 

Die Politik scheint auch keinen Gedanken in die Folgen ihrer FFP2-Maskenverpflichtung in Heimen zu investieren. Etliche Bewohner waren schon mit dem einfachen Stofffetzen vor dem Gesicht des Betreuungspersonals für eine Einzeltherapie merklich schwerer erreichbar. Was hinzu kommt: „Für Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen wird während des direkten Kontakts mit den Bewohnern eine FFP2-Maskenpflicht … Wie das unter Berücksichtigung der maximalen Tragedauer von FFP2-Masken von 75 Minuten umsetzbar sein soll, lässt der Beschluss offen. Zumeist wird keine Möglichkeit bestehen, außer während der Pausenzeiten, den direkten Kontakt mit Bewohnern für 30 Minuten zu unterbrechen, um die FFP2-Maske abzusetzen. Wenn zur Sicherheit der Bewohner und des Personals auf dem gesamten Gelände des Alten- oder Pflegeheims das Tragen einer FFP2-Masken vorgeschrieben ist, ist eine Unterbrechung gar nicht möglich.“ Manche Heimbewohner hatten immer noch gerne gesungen, auch das ist jetzt passé. Wie wird es den Menschen dort gehen, wenn nun noch täglich Bundeswehrsoldaten ins Haus kommen, um bei den ständigen Tests zu unterstützen? Wie sollen die Leute am Ende ihres Lebensabends in solcher Atmosphäre noch in ihren Ressourcen gefördert werden können? Mit welchem Eindruck und Gefühl werden sie diese Welt letztlich verlassen?

 

Insbesondere nach der Erfahrung mit ihrer sozialen Abschottung. Deutschlandfunk brachte Ende Oktober 2020 ein Interview dazu: „Ohne Kontakt mit ihren Angehörigen können alte Menschen in Pflegeheimen nicht überleben … Viele Menschen sind daran kaputtgegangen, dass sie nicht besucht werden konnten“, sagte der Soziologe und Theologe Reimer Gronemeyer im Dlf. Abschottung sei ein großer Fehler. Den daraus resultierenden Abbau alter Menschen belegt Gronemeyer mit Fallbeispielen: „Ich weiß von einer Geschichte, wo eine Frau ihre Mutter am Fenster sehen konnte. Sie selber stand hinter einem Absperrgitter, weil alles andere verboten war. Und die Mutter hat dann zu ihr gesagt: ‚Ich will mit dir nicht mehr reden. Ich will nur wissen, warum du im Gefängnis bist‘.“ Oder mit diesem Gedanken: „Ich stelle mir diese 85-jährige Frau vor, die mit viel Mühe sich noch an ihre Tochter erinnert. Das ist ja dann auch etwas, was noch verschwinden kann. Plötzlich kommt die nicht mehr – oder mit einem Mal steht die mit Maske vor ihr. Dass das eine tiefe Verstörung und auch einen Verfall der Person auslöst oder auslösen kann, das ist ja wohl außer Frage.“ Die Wetterauer Zeitung ergänzte übrigens, dass der Soziologe das Projekt „Demenz und Corona“ auf die Beine stellte, um Berichte von Betroffenen, Angehörigen und Heimmitarbeitern auszuwerten. Gronemeyer setzt dabei auf Versöhnlichkeit: „Trotz der fatalen Entwicklung dürfe es jetzt in keinem Fall um Schuldzuweisungen gehen. ‚Es war eine Situation der Panik und eines großen Entsetzens. Da ist vielleicht manches auch zu radikal gemacht worden.‘ Umso wichtiger sei es, nun Wege zu finden.“ 

 

Strafanzeigen gegen Heimbetreiber

 

Dem völlig entgegengesetzt agieren Krisen-Profiteure. Schon kommen Anwälte um die Ecke und weisen Heimbetreiber darauf hin, dass sie „durch eine erweitere Ausstattung der Häuser (Pulsoxymeter, Isolierzimmer, ständige Telefonhotline zum Hausarzt) die ordnungsgemäße Betreuung und Pflege positivgetesteter Bewohner mit mittleren Verläufen und die rechtzeitige Verlegung und Behandlung (bspw. Betäubungsmittelgabe durch den Arzt) schwerer Verläufe“ werden nachweisen müssen. „Soweit dies nicht erfolgt ist von einem Organisationsverschulden der Betreiber von Senioren- und Altenpflegeheimen und einer Unterschreitung des geschuldeten Standards bei der Betreuung und Pflege der Bewohner auszugehen und ist die als Körperverletzung und Körperverletzung mit Todesfolge strafrechtlich relevant. Sollten Bewohner ... an Covid-19 erkranken und im Verlaufe daran versterben, sollten die Angehörigen auf jeden Fall eine Strafanzeige stellen. Nur so kann eine Obduktion erreicht und die Todesursache festgestellt werden. Ich unterstütze Sie bei der Strafanzeige, im strafrechtlichen Ermittlungsverfahren und bei der Geltendmachung von Schadenersatzansprüchen.“   

 

Was für absurde Blüten solches Vorgehen zeitigt, demonstriert das Fallbeispiel eines Altenheims in Bramsche: „Wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Tötung nahm die Staatsanwaltschaft Osnabrück Ermittlungen gegen den mittlerweile abgelösten Heimleiter auf. Das Verfahren läuft noch, eine Verurteilung hält ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück aber für unwahr-scheinlich. So müsse unter anderem nachgewiesen werden, dass die Menschen tatsächlich an dem Virus gestorben seien und nicht an einer anderen Ursache. Der Nachweis dafür ist nahezu unmöglich: Die Opfer wurden nicht obduziert. Die zuständige Rechtsmedizin habe seinerzeit keine Corona-Fälle angenommen.“ Gemessen daran, dass der Nachweis des Todes durch Corona ohne Obduktion „nahezu unmöglich“ ist, drehen überraschend viele Strafanzeigen die Runde. 

 

In einem Fall hat direkt der Landkreis Oldenburg Strafanzeige gegen einen Heimbetreiber gestellt, nachdem acht Menschen im Rahmen eines Corona-Ausbruchs starben. „Die Staatsanwaltschaft Oldenburg nahm Ermittlungen auf wegen des Verdachts des Verstoßes gegen die Vorschriften des Infektionsschutzgesetzes und möglicher anderer Straftaten. Sechs Monate später steht das Verfahren vor der Einstellung. Stand jetzt gebe es keinen konkreten Verdacht darauf, dass die Fälle als Straftaten wie fahrlässige Körperverletzung oder fahrlässige Tötung zu werten seien.“ Auch dem Vorstand der Diakonie Wolfsburg wurde fahrlässige Tötung vorgeworfen. Später konnte man dazu lesen: „Nach fast neun Monaten will die Staatsanwaltschaft Braunschweig ihre Ermittlungen gegen den Verantwortlichen des Hanns-Lilje-Heims in Wolfsburg einstellen … Die Staatsanwaltschaft habe keine Hinweise für eine fahrlässige Tötung durch den Heimbetreiber gefunden … NDR und WDR hatten eine Dokumentation über das Hanns-Lilje-Heim gedreht, die im Oktober in der ARD gesendet wurde. Darin schildern Pflegekräfte, dass die Vorwürfe für das Heim sehr stigmatisierend gewirkt hätten … Das Heim sei zu Unrecht an den Pranger gestellt worden.“ Wer dafür verantwortlich ist wird geflissentlich übergangen. Und ganz aktuell heißt es: „Hanns-Lilje-Heim: Corona wurde bei Kurzaufenthalt eingeschleppt - Jegliche Vorwürfe gegen das Wolfsburger Heim und die Mitarbeiter sind haltlos.“ Die meisten Ermittlungen dieser Art laufen ins Leere, heißt es.

 

Aber auch ohne Strafanzeige geraten Heimbetreiber in eine ungemütliche Lage. Ein Beispiel dafür: „Am Dienstag hatte das Landratsamt den Tod einer 80-jährigen Frau als ‚neunten Todes-fall aus dem Heim im Zusammenhang mit einer Coronainfektion‘ vermeldet. Dabei sei die Frau bereits aus der häuslichen Absonderung entlassen gewesen.“ Heimbetreiber Klaus Baier darauf hin: „Sterben zukünftig alle Bewohner unserer Einrichtung, auch in den nächsten Monaten, die irgendwann mal positiv waren, ,im Zusammenhang mit Corona‘? Dass selbst noch nach überstandener Erkrankung die Menschen zu den mit Corona Verstorbenen zählen, macht mich sprachlos.“ Das Landratsamt versicherte, „nicht leichtfertig einen Tod im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion in die offizielle Landesstatistik“ zu melden. „Dies wird durch das sorgfältige Vorgehen der erfahrenen Mediziner des Gesundheitsamtes sichergestellt, im Rahmen dessen im Zweifelsfall auch Totenscheine ausgewertet werden.“ Nachprüfbar ist das eher nicht. Mehr zu Zählweise und Todesart-Feststellung: „Corona-Tote: Blick hinter die Kulissen“.

 

Einhellige Altersstigmatisierung

 

Im Internet finden sich bekanntlich zahlreiche Seiten, die contra die Corona-Politik der Regierung aufgestellt sind. Die scheinbar unbedarfte Darstellung neu entstehender Initiativen wie etwa des „Netzwerks kritischer Richter und Staatsanwälte“ in diversen Blogs provoziert in der Tat die Überlegung, wie seriös im Rahmen des Widerstands gearbeitet wird: Ein kurzer Blick ins Impressum zeigte, dass unter „c/o“ auch die Rechtsanwältin Viviane Fischer aufgeführt war. Die Dame, auch Mitgründerin des schon länger tätigen Corona-Ausschusses,  ist dort inzwischen wieder gelöscht. Warum? Eine Erklärung mag dieser Artikel bieten. Ärgerlich jedenfalls, wenn diverse Blogs so tun, als sei da etwas ganz Neues entstanden, obwohl es sich lediglich um weitere Vernetzung sozusagen „alter Bekannter“ handelt. Transparenter Aufklärung mit Chance auf Glaubwürdigkeit erweist man damit einen Bärendienst.

 

Zu den Kritikern der Corona-Politik zählen Initiativen aus den gegensätzlichsten politischen Spektren. Was dabei ins Auge sticht: Keiner von jenen, so harsch die kritische Haltung auch sein mag, hinterfragt das Narrativ der „Altenheime als Pandemietreiber“. Alles wird hinterfragt – nur das nicht. Es ist müßig über die Motivation dahinter zu spekulieren. Vielleicht ist es auch einfach nur bequem, sich einer Gruppe von Menschen zu bedienen, auf die man die gesamte Problematik abwälzen kann. Bei „Aktuelle Sozialpolitik“ etwa liest man: „Für die Erkenntnis, dass gerade die Pflegeheime in unserem Land besonders brutal getroffen werden (können) vom Corona-Virus und dass in den betroffenen Einrichtungen eine große Schneise des Todes geschlagen wurde und wird, dafür muss man nun wirklich keine Belege mehr abliefern. Seit Monaten liegen diese Erkenntnisse vor.“ Ob diese Erkenntnisse – nämlich das Herausbrüllen von Zahlen – wissenschaftlich fundiert sind wird nicht mal angedacht. Zur Entstehung der Zahlen gleich mehr.

 

Überall ist ständig die Rede von Altenheimen als „Pandemietreiber“ und „Brennpunkt der Pandemie“, vom „Schutz der vulnerablen Gruppen“, von „täglich Hunderten“ mit Corona infizierten Menschen in Altenheimen, von „Schutzschirmen“, die man über die „am meisten gefährdeten Menschen in Pflegeeinrichtungen zu spannen“ habe. Den Vogel gänzlich abgeschossen hat kürzlich der Chef des Betriebskrankenkassen-Verbandes: „Es war nach unserer Meinung sehr früh klar, dass es sich um eine ‚Epidemie der Alten‘ handelt“ – wohlgemerkt: obwohl er gleichzeitig (!?) der Meinung ist: „In Wirklichkeit wissen wir nicht ansatzweise, wie stark das Virus die Bevölkerung durchdrungen hat. Es ist ein schweres Versäumnis, dass es ein Jahr nach Beginn der Pandemie noch immer keine Kohortenstudien gibt – also eine Untersuchung darüber, wie stark sich das Virus zu unterschiedlichen Zeitpunkten in einer bestimmten Gruppe ausgebreitet hat.“ Aber trotzdem ins Horn der Altersdiskriminierung blasen. Um zu verstehen, was daraus langfristig erwächst, vergleiche man bitte unbedingt die Beiträge „Sozialer Sprengstoff?“ und „Altersbild: kulturell primitiv“.  

 

Zur Entstehung der Infektionszahl

 

Wer derzeit das Zustandekommen von Infiziertenzahlen via Corona-Tests öffentlich anzweifelt, wird schon mal unverzüglich medial verrissen und zwar zunehmend aggressiv. Im April letztes Jahr war das noch nicht so: „Wie unzuverlässig Antikörpertests sind, brachte nicht zuletzt auch der deutsche Virologe Christian Drosten auf den Punkt. In einem NDR-Podcast warnte er vor sogenannten ‚falsch-positiven‘ Tests. Auch Professorin Ulrike Protzer, Virologin am Helmholtz Zentrum München, sprach diesen Punkt an. Man müsse vorsichtig sein mit einer Interpretation eines solchen Tests. Schließlich könnten es auch Antikörper sein, ‚die ich schon vor fünf Jahren hatte gegen irgendein anderes ähnliches Coronavirus‘ … haben Wissenschaftler aus den USA insgesamt 14 Antikörpertests auf die Verlässlichkeit geprüft. Das Ergebnis ist erschreckend: Nur drei der insgesamt 14 Test, die die Wissenschaftler einem Test unterzogen, waren halbwegs brauchbar … Nur ein einziger Test lieferte kein Fehlergebnis, alle anderen wiesen ein ‚falsch positives‘ Ergebnis aus. Der Mikrobiologe Scott Hensley beschrieb die Antikörpertests gegenüber der New York Times indes als ‚inakzeptabel‘ hinsichtlich der Ergebnisse der Prüfung. Doch was bedeutet dieses Ergebnis nun für die aktuellen Fallzahlen, die Tag für Tag für Wirbel sorgen? Hensley sagte weiter, dass der Anteil der Menschen, die in den USA mit dem Virus infiziert gewesen seien, vermutlich fünf Prozent oder weniger betrage.“

 

Stellenweise tauchte auch zu späteren Zeitpunkten immer mal wieder ähnliche Kritik auf. Zum Beispiel: „Die Senatsverwaltung für Gesundheit hat bestätigt, dass PCR-Tests eigentlich nicht in der Lage sind, eine Infektion im Sinne des Infektionsschutzgesetzes festzustellen.“ Friedrich Pürner, der inzwischen versetzte Leiter des Gesundheitsamts Aichach-Friedberg, kritisierte exzessive „Massentests, die Gesunde zu Kranken machen“. Sogar bei T-Online: „Die vielfach eingesetzten Corona-Schnelltests sind Studien zufolge häufig unzuverlässig. Die Empfindlichkeit der Antigen-Schnelltests ist demnach zum Teil erheblich geringer als von den Herstellern angegeben. Das betonen deutsche Wissenschaftler des Nationalen Forschungsnetzwerks der Universitätsmedizin zu Covid-19 in einem Positionspapier.“ Es sei bemerkt, dass aufgrund der Unzuverlässigkeit auch falsch-negative Testergebnisse entstehen können. Überhaupt habe halt „ein einzelner Corona-Test nur eine geringe Aussagekraft“. Zusammenfassende Kritik findet sich auf der Website „Zentrum der Gesundheit“; ergänzend dazu „Covid-19: WHO ändert die Testrichtlinien“. Die Website steht unter kritischem Beschuss, weil sie naturheilkundlich ausgerichtet ist und wohl stellenweise fragwürdige Empfehlungen abgab. Man darf, wie immer, auch hier geteilter Meinung sein. Allein der Vorwurf, dass man dort dem Alleinvertretungsanspruch der Schulmedizin was entgegensetzen will, taugt zumindest nicht als Argument. Warum sollte man nicht medizinische Erkenntnisse um solche der Naturheilkunde ergänzen, solange kein Absolutheitsanspruch daraus erwächst? Eine stichprobenartige Quellen-Prüfung zu den verlinkten Texten hält jedenfalls stand. Die WHO mahnt aktuell tatsächlich an, schwach-positive Ergebnisse der PCR-Tests sorgfältig zu interpretieren.

 

Vernachlässigte Ressourcen

 

Man fragt sich jetzt halt, warum vor diesen Hintergrundinfos alles und jeder trotzdem wie unumstößlich davon ausgeht, die Infektionszahlen seien speziell in Altenheimen so enorm hoch? Sind die Corona-Tests laut Kritiker generell unzuverlässig – nur in Heimen sind sie plötzlich zuverlässig? Was soll das? Denkt überhaupt noch jemand mit? Man kann sogar noch einen Schritt weitergehen und die Ressourcen alter Menschen betreffend hervorheben. Dass man zwar im Alter Infektionen häufig nicht mehr so gut wegsteckt oder womöglich daran verstirbt ist schon klar. Das merkte schon der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg an. Was allerdings letzten April auch bekannt wurde: „Laut Drosten könnten Vorerkrankungen zu Corona-Immunität führen - Bei vielen verläuft eine Infektion mit dem Coronavirus mild oder sogar ohne Symptome. Nach einer aktuellen Studie der Berliner Charité könnte dies daran liegen, dass diese Patienten bereits mit ähnlichen Viren infiziert waren.“ 

 

Dass es aber laut Drosten die „erste derartige Beobachtung weltweit“ gewesen sein sollte, das ist widerlegt: Schon lange vor Corona wurde dieser Aspekt bedacht. Die Ärzte Zeitung titelte 2010: „Pandemie von 1918 bewahrte Ältere vor Schweinegrippe.“ Denn erstere habe sich „in das kollektive immunologische Gedächtnis eingebrannt … und dadurch gerade ältere Menschen vor der Pandemie des vergangenen Jahres geschützt, vermuten US-Forscher. So haben ältere Menschen noch schützende Antikörper gegen das H1N1-Virus von 1918, dessen Abkömmlinge bis weit in die 50er Jahre zirkulierten.“ Der Focus deutete sogar vorsichtig an: „Eine US-Studie kommt zu dem Schluss, dass der häufige Kontakt mit Grippeviren insgesamt für eine breit aufgestellte Immunabwehr älterer Menschen sorgt.“ Man kann das ja einfach mal zur Kenntnis nehmen – ist doch eine erfreuliche Nachricht. 

 

Den dargestellten Sachverhalt flankiert übrigens eine Meldung des NDR von Ende März 2020: „Corona: Berufstätige am häufigsten infiziert - In Norddeutschland haben sich bisher vor allem Menschen der Altersgruppe zwischen 20 und 64 Jahren mit dem neuartigen Coronavirus Sars-CoV-2 infiziert … Die niedrigen Infektionsraten bei älteren Menschen könnten darauf hinweisen, dass es dieser Altersgruppe gut gelingt, sich zu schützen und Maßnahmen wie das ‚Social Distancing‘ einzuhalten.“ Nicht konform mit dem derzeitigen medialen Beschuss geht zudem folgende Erkenntnis des Deutschen Zentrums für Altersfragen: „Nicht einmal jede zehnte Person zwischen 46 und 90 Jahren fühlt sich sehr bedroht durch die Pandemie. Das Alter spielt dabei überraschenderweise keine zentrale Rolle … Möglicherweise hilft älteren Menschen ihre Lebens- und Krisenerfahrung, um auch diese Pandemie einzuordnen und zu bewältigen.“   

 

Agitation gegen Altenheime

 

Ressourcen werden also ins Abseits gedrängt, stattdessen vielmehr angebliche Gefahren in diesen Häusern hochgejazzt. Die politmediale Clique wird sich dem Vorwurf der fiesen Heuchelei angesichts plakativer Beispiele nicht entziehen können. Eines davon: Im Dezember gab es eine  „Kampagne gegen Seniorenheim“ inklusive Ermittlungen des Landratsamts und Androhung des Entzugs der Betriebserlaubnis, wohingegen der bayerische Innenminister in einem ähnlichen Setting angetroffen wurde – bisher ohne irgendeiner Konsequenz: „Aktuell dürfen Menschen in Bayern nur noch eine weitere Person eines Haushaltes treffen ... deshalb verwundert eine Feier der Polizei in Rosenheim ... Nachdem Journalisten den Raum anschließend durch den Notausgang verlassen mussten, servierte eine Catering-Firma Essen ... gab es ein Drei-Gänge-Menü (Suppe, Kalb, Bayrisch Creme). Bedient wurden ... zehn Teilnehmer, darunter Innenminister Herrmann, Landespolizeipräsident Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer, Polizeipräsident Robert Kopp und der Rosenheimer Oberbürgermeister Andreas März (CSU). Wie die Bild weiter berichtet, wurde ein Sichtschutz aufgestellt, als eine Polizistin bemerkte, dass Bild-Reporter das Servieren und Abräumen fotografierten. Laut Polizei handelte es sich um eine 'Dienstbesprechung des Innenministeriums'.“ Ja, schon klar. 

 

In punkto Heuchelei betreffend „Leben schützen“ lese man gerne auch „ARD lässt wieder Tod spielen“ sowie „Das Spiel mit dem Tod“ nebst Nachträgen. Die wiederholte Werbung seitens Verantwortungsträgern aus Medien und Justiz für den Suizid ist jedenfalls ein Anzeichen dafür, wie es um den Respekt vor dem (älter gewordenen) Leben tatsächlich bestellt ist. Vor diesem Hintergrund könnte die aktuelle faktische Sabotage effektiver Arbeit in Altenheimen noch etwas ganz anderes bedeuten. Schließlich, wenn es denn so weiterginge, katapultieren die Corona-Maßnahmen mitsamt des logistischen Aufwands etliche Häuser an den Rand der Belastungsgrenze. Mitarbeiter verlieren die Lust an der Arbeit, die ohnehin schon brüchige Personaldecke an Pflegekräften wird sich nicht zuletzt wegen der faktischen Impfpflicht wohl noch weiter ausdünnen, potenzielle Heimleiter und Betreiber werden sich aufgrund des öffentlichen Drucks und quasi willkürlicher Strafverfolgung künftig vielleicht lieber umschulen lassen und Angehörige werden wohl vermehrt über alternative Betreuungsmöglichkeiten nachdenken – was die Ambulant-vor-stationär-Dogmatiker triumphieren ließe.

 

Nur um deren Interessen wird es aber angesichts der Tragweite nicht gehen. Hat es damit zu tun, dass der auf die Gesellschaft zurollende Zusammenbruch des Pflegesystems wegen jahrzehntelangen politischen Aussitzens gar nicht mehr aufgehalten werden kann? Was wäre die Alternative? Zustände wie in diesem Video ab Minute 26:40? (Teil I und Teil II) Es ist nicht zwingend, dass es so kommt. Das A und O ist die richtige Haltung. Hilde Domin wies den Weg: „Nicht müde werden – sondern dem Wunder – leise – wie einem Vogel – die Hand hinhalten.“

 

NachtragSo sieht das übrigens aus, wenn die Bundeswehr im Altenheim hilft. Die Leute im Heim haben überwiegend Kriegserfahrung - menschlich vollkommen abartig, ihnen so was zu präsentieren und damit Retraumatisierungen zu provozieren! Was will man noch alles zulassen?

 

Nachtrag vom 28.1.: "Massiver Druck für Angehörige: Pflege im Heim immer teurer ... Die selbst zu zahlenden Anteile stiegen weiter auf nun 2.068 Euro pro Monat im bundesweiten Schnitt, wie aus Daten des Verbands der Ersatzkassen mit Stand 1. Januar 2021 hervorgeht. Das sind 128 Euro mehr als Anfang vergangenen Jahres." Es gibt aber regionale Unterschiede. 

 

Nachtrag vom 30.1.: "Pflegeheime: Mehr Tests und mehr Stress ... DRK-Vorstand Anette Langner sieht die Pflegeheime unter Druck: 'Wie sollen die Einrichtungen von heute auf morgen eine ganze Testmaschinerie aufbauen?' ... Diejenigen, die die Tests bei den Mitarbeitenden oder auch den Angehörigen in den Heimen machen können, sollen erfahren und geschult sein. Das seien nun mal die Pflegefachkräfte, und die würden dringend für andere Aufgaben gebraucht..."  Außerdem: "In Deutschland leben derzeit 1,8 Millionen Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Bis zum Jahr 2050 wird die Anzahl der Demenzkranken drastisch ansteigen."

 

Nachtrag vom 1.2.: Heribert Prantl: "Wir haben in unseren Alten- und Pflegeheimen furchtbare Situationen geschaffen. Hätte meine Mutter noch gelebt – sie war in einem Pflegeheim – ich hätte alle Hebel in Bewegung gesetzt, vom Bundesverfassungsgericht bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, um sie trotz Corona sehen und begleiten zu dürfen."

 

Nachtrag vom 3.2.: Kaum Obduktionen: "bei Covid-19-Todesfällen in MV ... auch für die Angehörigen sei es wichtig zu wissen, ob der Verstorbene tatsächlich mit dem Virus infiziert war, meint Büttner ... im zuständigen Wirtschaftsministerium bis vor Kurzem noch aus rechtlichen Gründen empfohlen wurde, von 'Zwangsobduktionen' durch die Gesundheitsämter abzusehen ... Nach aktuellen Schätzungen des Bundesverbandes der Deutschen Pathologen - genaue Zahlen gibt es nicht - wurden in Pandemie-Zeiten in deutschen Kliniken weit weniger als 1.000 Obduktionen bei mutmaßlichen Todesfällen durchgeführt ... Tatsächlich ist der Altersdurch-schnitt der Toten im Zusammenhang mit Covid-19 hoch ... Auch die Quote chronischer Vorerkrankungen bei den Verstorbenen ist ... hoch ... Aussagen wie aus dem Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Schwerin: 'Bei klarer Kausalität und Zugehörigkeit zu bekannten infektiösen Clustern, wie bei einem Heimausbruch, ist eine Obduktion aus Sicht der Gesundheitsbehörde entbehrlich.', verärgern den Rechtsmediziner. Er meint, damit werde man dem einzelnen älteren Patienten nicht gerecht, weil unklar bleibe, woran er eigentlich verstorben ist. Zum anderen, wenn argumentiert werde, er wäre ohnehin gestorben, ist doch die Frage, warum die Schutzmaßnahmen überhaupt getroffen werden." (in Gänze interessant!)

 

Nachtrag vom 3.2.: "Die Zürcher Behörden wollen möglichst viele Bewohner von Alterszentren gegen das Coronavirus impfen. Doch ein Heim schert aus" - und wird von dem Medium unmittelbar an den Pranger gestellt. Für die eigene Meinungsbildung: hier ist der Verein im Netz.

 

Nachtrag vom 5.2.: Virologe Hendrik Streeck bestätigt jetzt die oben im Text erwähnte Möglichkeit des Immungedächtnisses: "Wir nehmen an, dass einige Teile der Bevölkerung eine Immunität durch gegebenenfalls andere Coronavirus-Infektionen schon hatten ... Im Falle von Sars-Cov2 würde es sich dann um eine sogenannte 'Kreuzreaktivität' handeln ... Markus Lanz zeigt sich überrascht und fragt nach: 'Ist das so? Das ist ja gerade ein extrem interessanter Punkt. Das haben wir so noch nicht gehört.' Eine unbelegte Hypothese, wie Streeck daraufhin noch einmal betont. Man wüsste es nicht genau. Er beruft sich auf Studien der Charité in Berlin. Hendrik Streeck führt weiter aus, es könnte auf diese Weise eine Grundimmunität bei Menschen geben, die bereits mit anderen, heimischen Coronaviren infiziert gewesen wären - etwa auch schon mit Coronaviren, die hierzulande bereits vor der Pandemie im Umlauf waren. Diese Immunität gegen heimische Viren könnte uns eventuell auch bei Sars-Cov2 helfen, so die unbestätigte Überlegung Streecks. Es wäre beobachtet worden, dass es eine Immunantwort in einer Gedächtniszelle gäbe, die wieder aufgerufen werden könne."

 

Nachtrag vom 23.2.: Angehörige verklagen Heimleitung und unterstellen dieser fahrlässige Tötung ihrer mehrfach vorerkrankten Mutter. Das Pflegeheim zum Vorwurf: "Die ... Mitarbeiter der Pflege-Einrichtung haben zu jeder Zeit nach dem gültigen Hygiene-Konzept gehandelt […]. Weihnachtsfeiern im herkömmlichen Sinne haben keine stattgefunden." "Feuser und ihre Familie nahmen sich einen Anwalt, verklagen die Heimleitung auf Schadenersatz. 'Es gibt noch keine vergleichbaren Urteile zum Thema Corona', sagt Dr. Alexander Lang von der Würzburger Kanzlei Steinbock. Der Fachanwalt für Medizinrecht vertritt schon über 20 ähnliche Fälle und sieht gute Chancen, weil die Situation ähnlich wie im Falle eines Krankenhauskeimes sei. 'Da ist es so, dass dann zunächst das Heim darlegen muss, was war denn eigentlich der Hygieneplan und dann nachweisen muss, dass das auch eingehalten wird'."

 

NachtragSo sieht das übrigens aus, wenn die Bundeswehr im Altenheim hilft. Die Leute im Heim haben überwiegend Kriegserfahrung - menschlich vollkommen abartig, ihnen so was zu präsentieren und damit Retraumatisierungen zu provozieren! Was will man noch alles zulassen?

 

Weiterer Nachtrag: Inzwischen verniedlicht man die soldatische Aufmachung: Pflegehelfer in TarnfarbenSiehe auch: "In dieser Woche wurden in vier Orten etwa 180 Soldaten für den Test-Einsatz in schleswig-holsteinischen Pflegeheimen vom DRK geschult..." 

 

Nachtrag vom 5.2.: "Bundeswehr-General fordert baldiges Ende des Einsatzes in Altenheimen..."

 

Nachtrag vom 10.3.: "Bundeswehr als Corona-Helfer - Wir sollten uns nicht an Soldaten im Pflegeheim gewöhnen."

 

Nachtrag vom 2.4.: "Leiterin einer Senioren­pflege­einrichtung darf nach Hygieneverstößen weiterhin nicht beschäftigt werden" - OVG NRW ändert Entscheidung des VG Minden. Außerdem: Alarm-Bericht der WHO - Altersdiskriminierung isoliert und kann in Armut führen. 

 

Nachtrag vom 3.4.: "Um auf den Pflegenotstand aufmerksam zu machen, haben Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf auf ProSieben eine Echtzeitdoku gezeigt. Jens Spahn wurde zeitgleich auf Twitter heftig kritisiert. Nun gab der Gesundheitsminister ein Statement dazu ab." Die siebenstündige Sendung - Schicht einer Pflegerin - lief bei ProSieben: "Joko & Klaas – Live" - ohne Werbung und ohne Pause. Hier der Anfang der Sendung

In Anlehnung dazu auch dieser Artikel: "Wenn Pflegekräfte mit den Füßen abstimmen - Fach-verbände warnen vor einem Massenexodus aus der Berufsgruppe, die zu Beginn der Pandemie Applaus bekam. Bis 2030 könnten in Deutschland und der EU Millionen Fachkräfte fehlen."